Sabine Oberli
Arbeitsagogin und Gruppenleiterin bei TRANSfair

In meiner Arbeit als Arbeitsagogin erlebe ich immer wieder, wie wichtig es für den Heilungsprozess ist, jedem Menschen auf Augenhöhe und mit Respekt zu begegnen; auf die jeweilige Situation einzugehen und die Person auf dem Weg zurück ins Berufsleben soweit möglich zu begleiten. Denn es kann jedem von uns passieren, dass wir aus dem Arbeitsalltag gerissen werden, sei es durch Krankheit oder einen Unfall.

Ich denke dabei an eine Teilnehmerin mit Burnout. Für einen unserer Kunden fügen wir verschiedene Papierstücke zum fertigen Produkt zusammen – eine Scherenschnittkarte. Eine ihrer Aufgaben ist es, diese Karten zu falten, zusammenstellen und zu verpacken. Mit Bedacht passe ich ihren Einsatz laufend in Bezug auf Anforderungen und Arbeitsdauer an. Von Tag zu Tag wird sie selbstsicherer und reagiert wieder auf die Aussenwelt. Immer öfter huscht auch ein Lächeln über ihr Gesicht. Und sie achtet auf Warnsignale und gesteht sich selber Ruhezeit zu. Ich biete ihr den Rahmen, wo sie sich entwickeln, einbringen und mitgestalten kann. So fördere ich ihre fachlichen-, Sozialen- sowie ihre Selbstkompetenzen.

Einige Wochen später …

… Sie arrangiert gerade Zuckersticks exakt in kleinen Schachteln und verpackt sie hübsch mit einer Schleife … erzählt sie mir eine wunderschöne Geschichte, die mir einmal mehr den Sinn meiner Arbeit aufzeigt. Sie hat herausgefunden, dass der Zuckerstick­hersteller ein Ferienschlösschen in Frankreich betreibt. Und da sie sich so wunderbar erholt und entwickelt habe bei TRANSfair, werde sie nun selbstständig eine Reise nach Frankreich organisieren.

Eine Arbeit, die glücklich macht.

«Hervorragend» heissen übrigens die Scherenschnittkarten, welche wir für unseren Kunden zusammenfügen, Lagern und in die ganze Welt verschicken. «Hervorragend» passt auch zu meiner Arbeit, denke ich oft. Nicht, wie ich sie mache, vielmehr was ich mit ihr bewirken kann. Sowohl für die mir zugewiesenen Menschen, unsere Kunden, wie auch für mich selber. Denn wünschen sich nicht alle eine Arbeit, die glücklich macht? Übrigens die Teilnehmerin hat nun eine passende Stelle gefunden. Das finde ich ganz hervorragend.

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